Farbspritzpistolen Automatik

Niederdruck

In den 1920ern entwickelt und immer noch ein wichtiger Teil der Lackiertechnik. Das luftzerstäubende oder auch Niederdruck-Farbspritzen ist der Klassiker unter den Applikationen.

Es wird unterschieden zwischen verschiedenen Systemen, das konventionelle, das HVLP, LVLP und je nach Herstellern weiteren. Die Farbzuführung erfolgt über Materialdruckgefäße, Pumpen oder komplexe Versorgungen wie eine Mehrkomponentenanlage. Für den Einsatz im Bereich Labor und Technikum sind auch Kleinstmengen über Zulauf- und Druckbecher mit ca. 600 ccm Volumen erhältlich.

 

Das zu verarbeitende Material liegt im nieder- bis mittelviskosen Bereich. Der Materialdruck übersteigt in der Regel die 6 bar nicht. Unabhängig von der Farbzuführung und Versorgung steht das Niederdruckverfahren für eine feine Zerstäubung, brillanten Oberflächen mit perfektem Finish.

Anwendung findet die Niederdrucktechnik in der Kunststoff-, Holz- und Metallverarbeitung. Auch sehr gut geeignet zum Erzeugen von strukturierten Oberflächen oder zur Verarbeitung von Klebern und Leimen in der Polster- und Holzindustrie und dem Handwerk. Manuelle und automatische Applikationen stehen zur Verfügung.

Airmix

Das Airmix- oder Mitteldruck-Spritzverfahren, auch Airless-Plus, Air-Coat, Air-Assist und mit vielen Namen mehr bezeichnete Verfahren paart das Niederdruckspritzen mit dem Airless-Verfahren. Diese Technik ist in sehr vielen Bereichen von Holz- und Metallverarbeitung das Maß der Dinge. Mit seinen hohen Übertragungsraten und hoher Arbeitsgeschwindigkeit ist es die Lösung für viele Anwendungen unseres Beschichtungsaltages. Die Möglichkeit den Spritzstrahl in seiner Geometrie zu verändern, in der Automatikversion auch fernregelbar, erweitert die Anwendungsmöglichkeit noch einmal.

Die gute Tropfenverteilung und der ruhige Auftrag ermöglichen neben sehr guten Ergebnissen mit nahezu brillanten Oberflächen auch sehr gute Kantenabdeckungen und Schichtdickenstabilitäten. Das macht diese Technik zum Allrounder in der Farbgebung. Das zu verarbeitende Material liegt im nieder- bis hochviskosen Bereich.

 

Der Korrosions- und Objektschutz steht ebenso im Fokus wie das Finish der Oberflächen. Die Anwendungspalette erstreckt sich über alle Metall- und Holzanwendungen von Industrie und Handwerk. Das Farbenmaterial wird über Pumpen oder komplexe Versorgungen wie eine Mehrkomponentenanlage zugeführt. Der Materialdruck für diese Applikation liegt bei 20 – 400 bar. Zur Verfügung stehen manuelle und automatische Applikationen. Mit den hohen Arbeitsgeschwindigkeiten bei sehr guten Oberflächenqualitäten spielt dieses System seine eindeutigen Stärken aus.

Airless

Eine Applikationstechnik, die in den fünfziger Jahren entwickelt wurde und immer noch seine Daseinsberichtigung in verschiedenen Anwendungen findet. Das System zerstäubt ausschließlich über den Materialdruck und definiert seine Spritzstrahl-Geometrie durch den Schliff der Düse in Menge und Winkel. Es lassen sich Materialen von nieder- bis hochviskose zerstäuben und applizieren.

 

Das Airless-System zeichnet sich für hohe Beschichtungsmengen aus, wodurch es z. B. in dem Bereich des Korrosionsschutzes und der hochviskosen Materialien sehr beliebt ist. Auch im Bereich der Automatik kommen Wendedüsen zur Anwendung. In der Holzbeschichtung und dem Möbelbau kommt das Airless-System gerne auch in Flachbettautomaten zum Einsatz.

Elektrostatische Applikationen

 

• Farbspritzpistole

Soviel Lackmaterial wie möglich zu übertragen. Das steht in der grundsätzlichen Stellenbeschreibung jeder elektrostatisch unterstützten Applikationstechnik. Diese Unterstützung gibt es sowohl für den Niederdruck- als auch für den Hochdruck-Bereich (Airmix). Jedes System wird dabei durch den elektrostatischen Effekt unterstützt und erreicht eine höhere Übertragungsrate und bessere Tröpfchenverteilung als die Variante ohne die elektrostatische Unterstützung.

Diese Applikationen werden für lösemittelhaltige und wasserbasierende Lacksysteme ausgelegt. Eine gemischte Anwendung ist allerdings die Ausnahme. In der Verwendung ist die Applikation auf ihren Einsatz zugeschnitten. Durch die negative Ladung der Lacke und die positive Ladung der Erdung wird beim Materialauftrag ein Ausgleichs- bzw. Entladungsprozess bewirkt.

 

Die geladenen Lackteilchen wollen sich wieder entladen bzw. ausgleichen. Dadurch wirkt der Tropfen gegen andere Kräfte in Richtung der leitfähigen Oberfläche. Damit wird der Lack auf das Substrat gezwungen und umschließt dieses auch auf der dem Übertragungsweg abgewandten Seite der Oberfläche. Der damit erreichte Einsparungseffekt und die damit schnell geschlossene beschichtete Fläche überzeugen. Auch die Kantenbeschichtung erhöht sich dadurch enorm.

Die Amortisation dieser Geräte gegenüber konventionellen Systemen ist unschlagbar. Zumal neben der Lackersparnis weitere Effekte eintreten wie die geringere Verschmutzung der Kabinen und Filterflächen der Absaugungen.

• Hochrotationszerstäuber

Hochrotationszerstäuber sind in ihrem Aufgabenbereich die Oberklasse der Applikation. Entwickelt für den Einsatz mit Lösemittel und wasserbasierenden Lacken sind sie in der Übertragungsrate und der Oberflächengüte unübertroffen.

Die erzeugte Arbeitsgeschwindigkeit, Lackverteilung und Brillanz ist Automobilstandard. Die Hochrotationszerstäubung birgt für die allgemeine Industrie enorme Vorteile. Die robotergeführten Zerstäuber beschichten mit einer verlässlich gleichbleibenden Schichtdicke. Das große Potential der Lackausbeute sorgt für einen materialsparenden Einsatz und schont die gesamte Lackierumgebung.

 

So werden Abluftfilter und Kabinenumgebung sehr viel geringer verschmutzt als mit konventionellen Zerstäubern. Es gibt viele Gründe so ein Werkzeug in Betracht zu ziehen.